Die Inflation hat in den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich angezogen. Während die Teuerungsrate 2015 noch bei 0,3 Prozent lag, sind die Verbraucherpreise im Oktober laut offiziellen Zahlen des Bundesamts für Statistik um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Eine derart hohe Inflationsrate wurde seit zehn Jahren nicht mehr verzeichnet. Insbesondere die steigenden Ölpreise treiben nicht nur die Kosten für Benzin in die Höhe, sondern steigern auch die Betriebskosten bei zahlreichen Unternehmen. Auch diese landen am Ende in Form von höheren Preisen beim Verbraucher. Doch die Inflation macht sich nicht nur bei den Ausgaben des Alltags bemerkbar: Wie Marco Stege, selbstständiger Handelsvertreter der ascent AG, betont, sollten auch Sparer die Teuerungsrate in ihre Anlageentscheidung mit einbeziehen.
Teuerungsrate vs. Zinsen
Vor zehn Jahren lag die Inflationsrate mit 2,6 Prozent in Deutschland in einem ähnlichen Bereich wie heute. Trotzdem mussten sich Anleger nicht wirklich Sorgen um ihr Geld machen, denn die Zinsen lagen damals bei satten 3,9 Prozent – so erbrachte Sparvermögen am Ende des Jahres trotz Teuerung gute Renditen. Im Jahr 2018 hat sich das Zinsumfeld jedoch völlig gewandelt, nunmehr lassen sich mit Sparbuch oder Tagesgeldkonto im Durchschnitt gerade einmal 0,12 Prozent Zinsen erwirtschaften. Das Problem für Sparer: Sobald die Teuerungsrate über den zu erreichenden Zinsen liegt, erleidet jedes angelegte Kapital einen Kaufkraftverlust.
ascent AG: Sparer bemerken Verluste häufig nicht
Viele Sparer, so erklärt Marco Stege von der ascent AG, sind sich der Verluste, die ihr angelegtes Vermögen durch die steigenden Preise erfährt, nicht bewusst. Denn 1.000 Euro, die Anfang des Jahres auf ein Girokonto eingezahlt und zwischenzeitlich nicht ausgegeben wurden, sind am Ende des Jahres noch in gleicher Höhe vorhanden – vielleicht sogar zuzüglich einiger weniger Cent Zinsen. Jedoch sind diese 1.000 Euro am Ende des Jahres deutlich weniger wert. Bei einer kalkulierten Inflation für das Gesamtjahr in Höhe von 1,8 Prozent bedeutet das: Für die Waren, die man im Januar für die angelegten 1.000 Euro erhalten hätte, müsste man im Dezember 1018 Euro bezahlen.
2,2 Billionen Euro haben die Deutschen aktuell bei nahezu null Zinsen auf Giro-, Tages- oder Festgeldkonten angelegt. Bei einem angenommenen durchschnittlichen Zinssatz von 0,12 Prozent bedeutet das nach Einbeziehung der Inflation einen realen Vermögensverlust in Höhe von fast 37 Milliarden Euro.
Break-Even für Investments bei 1,8 Prozent
Um die Teuerungsrate auszugleichen und mit dem eigenen Kapital keinen Kaufkraftverlust zu erleiden, ist also eine Anlage mit einer Rendite von 1,8 Prozent notwendig – und darüber, wenn das Geld auch reale Erträge erwirtschaften soll. Mit klassischen Garantieprodukten sind derartige Zinsen aktuell nicht zu erzielen. ascent AG-Mitarbeiter Marco Stege geht mit der Einschätzung der Verbraucherschützer von Stiftung Warentest konform, die auch den traditionell konservativen deutschen Sparern anraten, zumindest einen Teil ihres Kapitals in Aktienfonds zu investieren. Insbesondere weltweit ausgerichtete Fonds eignen sich als Basisinvestment, da sie bei breiter Risikostreuung eine Anlage in Unternehmen aus allen Weltregionen, von aufstrebenden Schwellenländern bis hin zu etablierten Industrienationen, ermöglichen.